Rennbericht Wings for live World Run 2019

Frisch und schneereich für an einem 5. Mai, mit gemischten Gefühlen fuhr ich nach Zug und fragte mich, wieso muss es immer so kalt sein, wenn ich etwas Strenges in Angriff nehmen möchte. Schon einige Wochen zuvor machte ich eisige Erfahrungen auf einem Velotraining und jetzt schon wieder dachte ich mir. Doch war auch eine grosse Freude in mir richtig gas zu geben, was an diesem Rennen von Vorteil ist, denn man kann sich wirklich austoben ohne Grenzen. Als ich am Vorabend meine Renneinteilung machen wollte, bemerkte ich, dass in diesem Jahr das Auto schneller fahren wird und die schnellen Läufer schneller eingeholt werden als letztes Jahr. Das heisst mit meinem letztjährigen Schnitt von 4:17min/km, wo ich letztes Jahr 51km weit gekommen bin, würde ich dieses Jahr noch 45km weit kommen. Das ist schon eine ziemlich grosse Veränderung des Rennens und bedingte, dass man jetzt schneller laufen muss. Quasi ein Marathon Tempo anstreben und noch weiterrennen sollte, was ziemlich unlogisch und hart rüberkommt, wenn man sich das vorstellt. Nach Überlegung und besprechen mit meinem Trainingskollegen Luder Beat, welcher grosse Erfahrung in 100km Läufen hat, hatten wir bestimmt, dass der Weiteste in Zug wahrscheinlich um 55km und wenn es ganz gut kommt auf 60km Gesamtstrecke kommen würde. Das bedingt, bei 60 km einen gesamten Schnitt von 3:50min/km hinzulegen. Ich habe mich entschlossen, den früheren geplanten 4er Schnitt, auf den riskanten 3:50min/km Schnitt umzudisponieren. Ich wollte diesen Schnitt so lange laufen wie es locker geht. Diesen Schnitt konnte ich bis km 36 durchlaufen, aber dann musste ich zurück mit der Geschwindigkeit. Im Hinblick doch wieder die 50km Marke zu knacken und aus muskulären Gründen, da ich bemerkte das die Oberschenkel, doch ein bisschen schwerer geworden sind. Den Marathon konnte ich in meiner Persönlichen Bestzeit von 2h45min überqueren. Für mich kam es jetzt drauf an, noch durchzuhalten, sonst wäre all das am Anfang investierte Tempo hochhallten um sonst gewesen. Ich wusste jeden km, welcher ich ab jetzt schaffe, kommen die anderen Läufer nicht mehr an mich ran, denn auch sie werden langsamer. Doch so schön wie ich mir das ausmahlte, meinen jetzigen 3Rang über die Bühne zu bringen, so schlau war ein anderer Läufer gelaufen, mit noch etwas mehr Saft als ich, er konnte mich bei km 51 überholen, ihm anhängen war nicht mehr möglich.
Mit 53,890km, einem gesamten Schnitt von 4:04min/km, zeitlich 3h35min unterwegs sein und dem 4. Gesamt- Rang in Zug, überholte mich das verfolgende Auto, der 3Platz war 20m vor mir. Was mich sehr gefreut hat ist der 25 Gesamtrang weltweit und der 1. Rang in meiner Kat. M25 weltweit. Die am weitesten gelaufene Frau weltweit, war auch in Zug. Sie schaffte 53,720km. Der am weitesten gelaufene Mann schaffte 64,370km. Der Sieger in Zug ein 18 Jähriger Italiener schaffte 57,660km. Gesammelt wurden 3,5milionen Euro. Mit einem Besuch im Mc Drive und einem Bierli mit meinem Kolleg Cédi endete der Renntag.
Im Catcher Car sass niemand anderes als der ehemalige F1 Pilot Mika Häkinnen, der hoffentlich die Geschwindigkeit eingehalten hat